GIZEH liefert Becher für Wacken und den Vatikan

Das Dankesschreiben, das Ralf Jung, Geschäftsführer der Bergneustädter Firma GIZEH Verpackungen, von der Päpstlichen Schweizergarde bekommen hat, zeugt von einer hohen Wertschätzung. Nachdem sein Unternehmen für die diesjährige Vereidigungszeremonie im Vatikan die eigens in Bergneustadt gefertigten Gardebecher hatte liefern dürfen, bekam Jung dieser Tage noch einmal Post aus Italien. „Wie Sie selbst feststellen konnten, war Ihre Initiative ein großer Erfolg und die Becher fanden große Anerkennung“, heißt es in dem Schreiben von Oberst Christoph Graf, dem Kommandanten der Päpstlichen Schweizergarde.

Bei den Bechern made in Bergneustadt handelt es sich um ein noch junges Produkt der GIZEH Verpackungen. Die Idee dahinter ist rasch erklärt: Zum einen wird durch den Einsatz dieser als Mehrwegbecher ausgelegten Trinkgefäße der Abfall bei großen Veranstaltungen merklich reduziert. Und zum anderen hat der Kunde die Möglichkeit, die Becher individuell bedrucken zu lassen. Das ist erst einmal nichts Besonderes, doch bei GIZEH sind auch Bestellungen bereits für kleinere Feiern möglich. „Und wer will, bekommt auch einen einzelnen Becher“, sagt Ralf Jung. Das neue Produkt aus dem Oberbergischen überzeugte auch die Schweizergarde. Durch den Ausschank von offenen Getränken mit den Bechern aus Bergneustadt konnte das Gardekommando seine Ziele umsetzen und den großen Abfallberg massiv reduzieren, wie der Kommandant weiter ausführt.

Durch diese Maßnahme habe die Garde ein Zeichen setzen können „ganz im Sinne der von Papst Franziskus erfassten Enzyklika ,Laudati si’, in welcher der Heilige Vater über die Sorge um die Schöpfung schreibt“, so Kommandant Graf.

Als Erinnerung an seine Romreise bekam Jung noch ein Exemplar dieses päpstlichen Schreibens, verknüpft mit der Hoffnung, er möge darin Inspiration finden, sich mit seinen Produkten noch mehr für Nachhaltigkeit einzusetzen, wie der Chef der Schweizergarde schreibt.

Den Kontakt zur vatikanischen Schweizergarde bekam Jung über die Weltenburger-Klosterbrauerei: Sie gehört zu den ältesten Brauereien der Welt und ist der Haus- und Hoflieferant des Vatikans. Bei der Anfrage aus Bayern habe er nicht lange überlegen müssen, sagt Jung. So eine Chance sei einfach nur „sensationell“.

Aber nicht nur in Rom sind die sogenannten Eventbecher inzwischen ein Begriff und sogar schon zu begehrten Sammelobjekten geworden, wie der Geschäftsführer erläutert. „Wir haben uns mit diesem innovativen Produkt schnell einen Namen gemacht und durften in den letzten beiden Jahren neun der zehn großen Rock-Openairs mit individuell gestalteten Trinkbechern beliefern“, berichtet Jung. Darunter auch Rock am Ring, Rock am Park oder Wacken. Auch bei den Tourneen von Herbert Grönemeyer, Depeche Mode oder Fury in the Slaughterhouse kamen die Gizeh-Becher mit jeweiligem Sonderdruck zum Einsatz.

Vor drei Jahren wurde die erste Maschine gekauft, mit der man Trinkbecher ganz nach den Wünschen der Kunden bedrucken kann. Der entscheidende Vorteil: Bei diesem digitalen Verfahren entfallen die hohen Reprokosten für die Druckvorlagen, wie sie zum Beispiel bei Joghurtbechern entstehen. Diese Gefäße werden in Bergneustadt täglich in großen Auflagen gefertigt.

Nicht so der Eventbecher. Und obwohl die Stückzahlen des jungen Produkts noch nicht durch die Decke gehen, will Jung in weitere Maschinen investieren. „Wir haben gerade erst angefangen, den Markt zu bearbeiten. Ich sehe für Gizeh Verpackungen noch ganz viele Möglichkeiten, weitere Kunden für den Eventbecher zu gewinnen.“ Eine davon ist der Kölner Karneval, wo das Thema Glasverbot immer mehr an Bedeutung gewinne.

 

Unternehmen möchte gerne erweitern

Und wenn der Markt für Eventbecher so reagiert, wie Jung es erhofft, soll auch die Produktion erweitert werden. Bis zu 15 dieser digitalen Druckmaschinen könnten dann in Bergneustadt laufen – und die Zahl der Beschäftigten um 70 bis 100 wachsen. Allerdings müsste GIZEH Verpackungen dafür auch weitere Produktionsstätten schaffen. Entsprechende Pläne, Teile des ehemaligen Areals der Friedrich-Ebert-Stiftung dafür zu nutzen, gibt es bereits. „Zur Zeit klemmt es aber noch am Genehmigungsverfahren“, sagt der Geschäftsführer und betont, dass die Stadt gemeinsam mit GIZEH bemüht sei, die Erweiterungspläne Realität werden zu lassen.

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